Große Veränderungen am Energiestandort Scharnhorststraße

Das zweithöchste Bauwerk in Berlin Mitte verschwindet. Stück für Stück. Den 150 Meter hohen Schornstein des Heizkraftwerks Scharnhorststraße bauen wir bis 2025 zurück. Pro Tag wird der Schornstein rund einen Meter schrumpfen.

Zwei neue Schornsteine sind bereits seit Herbst 2023 in Betrieb. Sie sind mit 35 Metern Höhe jedoch deutlich niedriger. Das innenliegende Mauerwerk des stillgelegten Schornstein haben Experten schon rückgebaut. Jetzt startet der von außen weithin sichtbare Abbruch des verbliebenen Betonschafts.

Um Lärm- und Staubentwicklung bestmöglich zu reduzieren, wird ein spezieller Abbruchbagger auf dem Schornsteinschaft platziert. Er ist jetzt dabei, den Schornstein mit einer Hydraulikzange von oben abzunehmen. Das abgebrochene Material fällt in kleinen Stücken im Betonschaft nach unten und wird fachgerecht entsorgt.

Was macht das Heizkraftwerk in der Scharnhorststraße eigentlich?
Es versorgt Anwohner:innen und wichtige Institutionen in Berlins Mitte mit Fernwärme. Dazu gehören die Charité, das Bundeswehrkrankenhaus, das Naturkundemuseum, das Bundeswirtschaftsministerium, das Neubauquartier am Hauptbahnhof und das Brunnenviertel in Wedding.

Als sogenanntes Spitzenlastkraftwerk unterstützt es bei Außentemperaturen unter 7 Grad das Heizkraftwerk Mitte in der Köpenicker Straße und stellt im Herzen von Berlin bei sehr hohem Wärmebedarf die Versorgung sicher.

Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1979 wird die Anlage kontinuierlich erweitert und modernisiert. Um die steigende Nachfragen nach Fernwärme in Berlin-Mitte bedienen zu können, wurden im November 2013 drei der vier Dampferzeuger durch neue Heißwassererzeuger ersetzt. Diese sind aufgrund ihrer kurzen Start- und Stoppzeiten sehr flexibel einsetzbar. Die Wärmeproduktion kann dadurch schnell, zuverlässig und effizient an den jeweiligen Bedarf angepasst werden.