Energiedreieck Ruhleben

Innovative Lösungen für eine klimaschonende Wärmeerzeugung sind an unserem Standort Reuter West schon länger Realität. In Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben und der Berliner Stadtreinigung (BSR) ist bereits der nächste Grundstein gelegt. Bis zum Jahr 2026 wird eine Abwasserwärmepumpenanlage sowie eine neue Dampfturbine zur Nutzung von unvermeidbarer Abwärme aus dem benachbarten Müllheizkraftwerk Ruhleben errichtet. Beide Anlagen sind wichtige Bausteine für die zukünftige klimaneutrale Wärmeerzeugung für Berlin.

BEW Berliner Energie und Wärme | Wärmewende (Energiedreieck Ruhleben)
 

Wärmepumpenanlage in groß-industriellem Maßstab

Selbst im lauwarmem Dusch-, Bade- oder Spülwasser, das im Klärwerk Ruhleben der Berliner Wasserbetriebe ankommt, steckt noch brauchbare Restwärme. Zusätzlich wird aus der Klärschlammverbrennung im Klärwerk Wärme an das Wasser abgegeben. Diese Wärme machen wir mit Hilfe einer Wärmepumpe nutzbar. Das Prinzip gleicht dabei herkömmlichen Haushaltswärmepumpen. Im Falle der Abwasserwärmepumpenanlage passiert das Ganze allerdings in einem groß-industriellen Maßstab: Die elektrisch betriebenen Wärmepumpen nutzen die Restwärme, je nach Jahreszeit zwischen 12 und 27 Grad, heben sie auf ein höheres Temperaturniveau und speisen sie in unser Berliner Fernwärmenetz ein. Die Großwärmepumpenanlage von Siemens Energy wird mit einer mittleren thermischen Leistung von 75 Megawatt an die neue Reinigungsstufe des Klärwerks Ruhleben angeschlossen. Sie versorgt künftig rund 45.000 Haushalte jährlich mit Fernwärme und spart dabei etwa 50.000 Tonnen CO2-Emissionen ein.
 

Unvermeidbare Abwärme sinnvoll nutzen

Bereits heute gewinnt eine Dampfturbine Energie aus Wasserdampf, der bei der energetischen Verwertung von Abfällen im BSR-Müllheizkraftwerk Ruhleben entsteht. Dabei handelt es sich um Abfälle, die weder vermieden noch wiederverwendet oder recycelt werden können. Diese Turbine wird durch eine neue Gegendruck-Dampfturbine ersetzt. Die neue Turbine hat eine Leistung von rund 110 Megawatt thermisch und 30 Megawatt elektrisch und nutzt den Dampf noch effizienter als bisher.