Biomasse: nachhaltig und lagerbar

Damit die Versorgungssicherheit auch in Zukunft jederzeit gewährleistet ist, brauchen wir lagerbare, fossilfreie Energiequellen, die unabhängig von Wind und Wetter zur Verfügung stehen. Holzartige Biomasse ist eine solche Quelle.

Nur unter der Voraussetzung einer nachhaltigen Beschaffung weist holzartige Biomasse eine positive Klimabilanz auf. Deshalb haben wir konkrete Kriterien festgelegt, die in der Vereinbarung über Kriterien zur Nachhaltigkeit der Beschaffung von holzartiger Biomasse mit dem Land Berlin – der sogenannten Nachhaltigkeitsvereinbarung – festgehalten sind.

Kriterien der Nachhaltigkeit sind dabei unter anderem der Schutz der Wälder und der Ausbau der Biodiversität. So verwenden wir beispielsweise nur Waldrestholz wie Kronenholz, das bei der Holzernte übrigbleibt und setzen kein Holz aus Biotopen, nährstoffarmen Wäldern, geschützten Habitaten oder aus Wäldern ohne hinreichenden Totholzanteil ein. Auch die sogenannten Vorketten der Gewinnung, Verarbeitung und des Transports werden bei der Bewertung der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
 

Hocheffiziente Biomasseanlagen

Nach aktueller Planung wird Biomasse zukünftig an den Standorten Märkisches Viertel, Reuter West und Klingenberg zum Einsatz kommen. Die Erzeugungsanlagen in Reuter West und Klingenberg sollen bis 2030 in Betrieb gehen. Das mit Steinkohle befeuerte Heizkraftwerk in Moabit, das aktuell neben Kohle auch Biomasse als Brennstoff nutzt, wird im Zuge des Kohleausstiegs stillgelegt.

Die neuen Biomasseanlagen an den Standorten Reuter West und Klingenberg werden als hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) gebaut. Sie erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom und nutzen so die eingesetzte Biomasse optimal.

Die Auslegung der beiden neu geplanten biomassegefeuerten KWK-Anlagen ermöglicht es uns, Altholz am Ende einer nachhaltigen Nutzungskaskade energetisch zu verwerten. Damit ist gemeint, dass das Holz zuvor im besten Fall mehrfach stofflich genutzt wurde, bevor es abschließend für die Energieerzeugung verwendet wird. Außerdem möchten wir den Anteil von Agrarholz aus Kurzumtriebsplantagen weiter ausbauen und dadurch etwa 20 Prozent der zukünftig benötigten Menge an Biomasse abdecken. Neben Altholz und Agrarholz sieht der derzeitige Planungsstand den Biomasseeinsatz von Landschaftspflegematerialien vor.

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