Wärme aus dem Untergrund

Pressemitteilung  •  12.03.2025


BEW-Tochter startet Pilotbohrungen für oberflächennahe Geothermie ● Geplantes Quartierswärmenetz Mariendorf versorgt ab 2031 bis zu 4.000 Wohnungen mit klimaschonender Wärme ● Kombination mehrerer lokaler Wärmequellen soll rund 9.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen.

Bis zu zwei Megawatt Wärmepotenzial unter der Trabrennbahn: Die BEW Solutions GmbH hat in Mariendorf mit ersten Bohrungen für oberflächennahe Geothermie begonnen. In bis zu 45 Metern Tiefe werden die vorhandenen Geothermie-Potenziale erkundet. Sie sollen für ein neues Quartierswärmenetz in Mariendorf genutzt und dabei mit weiteren klimaschonenden Wärmequellen kombiniert werden.

Als hundertprozentige Tochter der BEW Berliner Energie und Wärme GmbH liefert die BEW Solutions GmbH dezentrale Wärmelösungen. Für einzelne Gebäude genauso wie für ganze Quartiere. In dem speziell für den Bereich Mariendorf konzipierten Netz möchte sie neben der Geothermie auch Wärme aus Abwasser und einem Rechenzentrum nutzbar machen. So soll ab 2031 eine Gesamtwärmeleistung von rund 17 Megawatt für Bestandsgebäude und Neubauten zur Verfügung stehen.

Mariendorf liegt rund zwei Kilometer vom Fernwärme-Verbundnetz entfernt. Zugleich gibt es vor Ort mehrere potenzielle Quellen für klimaschonende Wärme ganz nah beieinander. Daher ist ein innovatives Quartierswärmenetz mit einem effizienten Mix dieser Energiequellen eine ideale Lösung.

„Perspektivisch können wir hier bis zu 4.000 Wohnungen und viele weitere Gebäude wie Schulen und Kitas mit klimaneutraler Wärme versorgen. Wenn dadurch Öl- und Gasheizungen entfallen, spart das künftig jedes Jahr rund 9.000 Tonnen CO2-Emissionen ein“, sagt Christoph Weidt, Geschäftsführer der BEW Solutions GmbH.

Den nun gestarteten Pilotbohrungen sind umfangreiche Prüfungen vorangegangen. Wenn sich die vermuteten Geothermie-Potenziale von bis zu zwei Megawatt bestätigen, kann der Netzbau in diesem Bereich im Jahr 2026 starten. Anschließend verschwinden die Bohrungen und Leitungen der Geothermieanlage unter der Grasoberfläche.

Mit Hilfe einer Wärmepumpe wird die geothermische Wärme auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und für das Wärmenetz nutzbar gemacht. Die weiteren Planungen zur Nutzung der Abwärme aus Abwasser und einem Rechenzentrum sowie einer Ergänzung durch einen Biomassekessel laufen parallel.

Das Projekt in Mariendorf wird über das Programm Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert. Das Interesse an klimaschonender Wärme vor Ort ist groß: Die BEW ist bereits in Gesprächen mit potenziellen Kund:innen vor allem aus der öffentlichen wie privaten Wohnungswirtschaft.
 

Wärme aus dem Untergrund (Förderung)