Fernwärme versorgt den Botanischen Garten

Der Botanische Garten beherbergt über 20.000 verschiedene Pflanzenarten aus allen fünf Kontinenten. Damit die dort anzutreffenden exotischen Schönheiten wie Passionsblume, Riesenseerose, Titanenwurz oder Leberwurstbaum auch an kalten Wintertagen nicht frieren, bedarf es eines ausgeklügelten Heizsystems.

Die Anlage mit rund 50 Gebäuden, darunter 15 Schaugewächshäuser und Gewächshäusern für Züchtung und Forschung, wird mit Fernwärme der BEW versorgt. Zusätzlich ist ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk in Betrieb.

Von außen sehen die Gewächshäuser eher historisch aus. Doch im Inneren steckt jede Menge Hightech. „Von den vier Übergabestationen gelangt die Wärme zu einem Dutzend Verteilern und einer Reihe von Lüftungsanlagen“, erklärt Andreas Lango, Bereichsleiter Betriebstechnik. „Eine Gewächshausautomation misst ständig Temperatur und Luftfeuchtigkeit und sorgt dafür, dass Heizung und Lüftung stets auf die vorgegebenen Sollwerte reagieren können.“

Je nach Bedarf laufen Pumpen an, werden Heizungsventile angesteuert oder Lüftungsklappen geöffnet. In einer eigenen kleinen Leitwarte im Maschinenhaus können die Techniker vor Ort alle Daten auf einem Bildschirm kontrollieren.

Die Pflanzen haben unterschiedliche klimatische Anforderungen. Und so verfügen die einzelnen Gewächshäuser über spezifische Heizlösungen. Im Großen Tropenhaus, dem Herzstück des Gartens, muss ganzjährig eine Temperatur von rund 21 Grad herrschen. Auch nachts darf die Temperatur hier nicht unter 19 Grad fallen. Auch im Sommer wird also Wärme benötigt.

Im Gegensatz zu anderen Gewächshäusern wurde die Heizung im Großen Tropenhaus in die Fassade integriert. Dadurch bildet sich im Winter kaum Kondenswasser. Hochmoderne Klimageräte saugen die abgekühlte Luft ab und blasen sie erwärmt wieder ein. Außerdem regulieren sie die für die tropischen Pflanzen so wichtige Luftfeuchtigkeit.