Eine Führungsposition, zwei Chefinnen: Janka Schröder und Sarah Stauter leiten gemeinsam die Interne Kommunikation der BEW. Doch ihre Arbeitsteilung hat einen besonderen Twist.
Janka Schröder und Sarah Stauter sind „die Erste“ ihrer Art in der BEW - aber nicht allein. Was klingt wie ein Rätsel, ist mittlerweile Alltag für die beiden Frauen. Sie teilen sich die Leitung der Internen Kommunikation – das erste Führungstandem im Unternehmen. Das allein ist schon besonders. Dazu kommt aber, dass die beiden nicht nur die Führungsrolle 50:50 teilen. Über den speziellen Twist ihrer Position sprechen sie im Interview genauso wie über Vorurteile gegenüber einem Tandem, sie verraten uns auch welcher Satz am häufigsten in ihrem Teams-Chat fällt.
Sarah Stauter: Das ist ein häufiges Missverständnis. Wir haben beide Kinder. Wahrscheinlich kommt daher auch die Assoziation: junge Mütter, die wollen bestimmt in Teilzeit arbeiten und dann im Tandem die Leitungsfunktion. Wir arbeiten aber beide in Vollzeit. Zusätzlich zur Führungsposition sind wir noch Mitarbeiterinnen – quasi in Personalunion.
Janka Schröder: Diese Mischung kommt uns sehr entgegen, denn wir arbeiten beide sehr gerne operativ mit. Es freut uns, dass wir das auch ganz offiziell noch dürfen.
Stauter: Als die BEW im Mai 2024 als Berliner Landesunternehmen gegründet worden ist, ist die Abteilung “Interne Kommunikation” neu geschaffen worden. Ich war gerade in Elternzeit, habe aber dennoch die Möglichkeit bekommen, mit in die neue Abteilung „Interne Kommunikation“ der BEW zu wechseln. Ich habe mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass auch Janka dort arbeiten wird. Wir kennen uns seit vielen Jahren. Unser Traum war immer schon in einem Team zusammenzuarbeiten.
Stauter: Genau, jedoch war sie klassisch für eine Person ausgeschrieben. Als ich die Stellenbeschreibung gelesen habe, hatte ich aber so einen Impuls. Ich habe Janka angerufen und sie an der Supermarktkasse erwischt. Ich habe dann nur gesagt: “Wir beide, gemeinsame Leitung der internen Kommunikation?” Schnelle und klare Antwort von Janka: „Ja.“
Schröder: Zwei Wochen später stand unsere gemeinsame Bewerbung.
Schröder: Wir haben gemeinsam die Bewerbungsgespräche geführt. Es war unsere Idee, uns gemeinsam zu bewerben, also haben wir auch gemeinsam die Gespräche geführt.
Stauter: Die BEW war sofort sehr offen, was wir sehr schätzen. Es war ja für alle ein Novum, das gab es so vorher im Unternehmen nicht.
Schröder: Wir haben eine offene Tür eingerannt und inzwischen gibt es auch einige Nachahmer im Unternehmen, das freut uns sehr.
Schröder: Ich habe bisher noch nichts Negatives gehört.
Stauter: Die negativste Reaktion war der Spruch: “Ich beobachte das mal.”
Stauter: Unser Anspruch ist, dass der Abstimmungsaufwand nur auf unserer Seite liegen darf – nicht bei denen, die mit uns Kontakt aufnehmen. Für andere sollte es egal sein, ob sie mit mir oder Janka zu einem Thema sprechen. Wir sind - außer bei wenigen Spezialthemen - beide auskunftsfähig.
Stauter: Wir teilen den Inhalt unserer Köpfe ziemlich regelmäßig. (lacht)
Schröder: Wir sprechen uns größtenteils digital ab, nutzen Microsoft Office und Teams. Wir machen aber auch gemeinsame Brainstormings und Gesprächsnotizen in OneNote.
Stauter: Da sind wir auch unseren Mitarbeiter:innen gegenüber transparent. Sie sitzen dann in Besprechungen vielleicht nur einer von uns gegenüber, aber die andere ist informiert.
Stauter: Sie sollen vor allem die Vorteile erleben. Ich weiß nicht, wie sie das schafft, aber Janka ist zum Beispiel morgens schon um 6 Uhr im Büro. Ich bin dafür nachmittags länger da.
Schröder: Für die Kolleg:innen heißt das, dass aus der Leitung der Internen Kommunikation insgesamt länger jemand erreichbar ist. Unsere Kolleg:innen profitieren auch von einer hohen Verfügbarkeit, weil wir versuchen, uns nicht mit Abwesenheiten zu überschneiden.
Stauter: Die Trefferquote für freie Terminslots ist auch insgesamt höher, weil wir nicht in alle Termine zu zweit reingehen.
Schröder: Es ist vor allem einfach toll zu erleben und quasi täglich zu sehen, wie gut es funktioniert. Und auch: wie entlastend es für uns ist. Wir können uns ganz offiziell austauschen und Aufgaben teilen.
Stauter: Es ist manchmal fast gruselig, wie ähnlich wir ticken. Wir arbeiten zum Beispiel an verschiedenen Orten – antworten aber unabgesprochen zeit- und inhaltsgleich auf Fragen des Teams. Das überrascht mich dann selbst immer wieder. Es ist wirklich gruselig. Aber auch schön.
Schröder: Schön gruselig.
Schröder: Es sollten viel mehr Menschen wissen, wie viele Vorteile das bringt – nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für einen selbst.
Stauter: Der Satz, der am häufigsten bei uns im Chat fällt, ist: “Ein Hoch auf unser Tandem!” Weil wir unvorhergesehene Situationen viel besser lösen können. Wir denken dann im Pingpong, schaukeln uns mit Lösungen hoch. Ein Kopf ist gut, aber zwei Köpfe mit zwei Perspektiven sind besser.
Schröder: Das Tandem nimmt einfach Stress aus Situationen und bringt Spaß rein.
Janka Schröder und Sarah Stauter arbeiten seit knapp zwanzig bzw. 13 Jahren bei der Wärme Berlin – jetzt bei der BEW zuvor bei Vattenfall. Die beiden leiten seit der Gründung der BEW im Mai 2024 das Team der Internen Kommunikation. Im Gespräch vervollständigen die beiden immer wieder Sätze der jeweils anderen – und müssen immer wieder Pausen einlegen, weil sie einander so sehr zum Lachen bringen.